Narkolepsie – Schlafmangel bei Pferden

«Seit einigen Jahren wird vermehrt von Pferden berichtet, die immer wieder merkwürdige Verletzungen an Karpal-, Fessel- und Sprunggelenk oder gar am Kopf aufweisen,
ohne dass ein offensichtlicher Grund dafür ersichtlich wäre. Was, wenn die Ursache
für diese Verletzungen ist, dass die Pferde im Stehen einschlafen?»

Weitere Informationen darüber finden Sie auf der Seite von Agroscope – Pferde – Haltung und Ethologie

Heuqualität

Raufutterqualität in der Pferdefütterung aktuell

von Werner Hengartner
Bereich Agrotechnik & Agrokaufleute
Fachbereich Futterbau, Strickhof, 02.2022

Heu ist für viele Pferde in der Fütterung der grösste Anteil der Futterration. Zurzeit wird das Heu aus dem vergangenen Jahr (2021) gefüttert. Gerade die Heuernte hat sich, bedingt durch das schlechte Wetter verzögert und der Gehalt des Raufutters dementsprechend verschlechtert.

Heu wird für die Fütterung der Pferde im Stadium bei Beginn der Blüte bis Blüte geschnitten und meist als bodengetrocknetes Futter in Ballen gepresst oder auf den Heustock gebracht.
Das Stadium wird beim Leitgras bestimmt.

Die bestimmende Art einer extensiven Wiese ist die Weiche Trespe oder die Aufrechte Trespe
( Bild links)
Ist Knaulgras dominierend in einer Wiese so spricht man von einer mittelintensiven Wiese (Bild rechts).

War der März 2021 noch recht sonnig und mild, dominierte anschliessend kühles Wetter und der Mai, Haupterntezeit für Heu, niederschlagsreich, was sich auch in den Juni hineinzog. Deshalb sind auch späte Heuschnitte nicht unter optimalen Bedingungen geerntet worden.

Dadurch hat sich auch bei mir die Ernte um vierzehn Tage verzögert und die Qualität bezüglich des Gehaltes verschlechtert. Das Wetter war zu unbeständig, um früher das Gras zu schneiden. Musste dann noch nach dem Regen gemäht werden, so trocknete der Boden nur ungenügend ab, so dass die Trocknungszeit von drei Tagen knapp war. Eine wichtige Massnahme, um die Qualität nicht noch zu verschlechtern, war, dass ich die Schnitthöhe zwischen 7 bis 9 cm wählte.  Dies vermindert die Verschmutzung des Futters und führt damit zu einem besseren Gehalt an Energie im Heu.

Die Zahlen der «Raufutterenquete» (eine Erhebung von über 1’800 Proben von Dürrfutter) anhand von Zahlen aus den Analysen, hat gezeigt, dass der Gehalt an Rohfaser eher hoch ist. Dies bedeutet, dass das Futter später geschnitten wurde und damit weniger Energie mitbringt. Der hohe Rohaschegehalt zeigt die Verschmutzung des Futters durch ein zu tiefes Mähen oder es wurde gemäht bevor der Bestand nach dem Regen genügend abgetrocknet war. Auch verschmutztes Futter weist weniger Energie je kg Dürrfutter auf.

Gerade die Schnitthöhe ist entscheidend, um das Verschimmeln des Futters zu verhindern. Die Praxis zeigt, dass Heu aus der Ernte 2021 gepresst in Quader- oder Rundballen vermehrt Schimmel aufweist. Wird Schimmel visuell bei Heu festgestellt, so ist diese grosszügig auf den Miststock zu entsorgen und auf keinen Fall zu verfüttern. Kleinballen sind gemäss Aussage aus der Beratung nicht im gleichen Umfang von Schimmel betroffen.

Was uns Pferdehalter und Pferdebesitzer auch immer interessiert sind die Gehalte an Zucker und Eiweiss. Die Resultate der Analysen zeigen bei unbelüftetem Heu ein etwas tieferer Gehalt als 2020, während bei belüftetem Heu der Gehalt an Zucker höher ausfällt. Da aber der Gehalt an Energie bei höherem Zuckergehalt auch höher ist, kann bei Kraftfutter aus Getreide die Menge reduziert werden. Infolge späterem Schnittzeitpunkt ist der Gehalt an Rohprotein gegenüber den Vorjahren gesunken.

Muss Heu zugekauft werden, so ist es wichtig, dass die Lieferung vor dem Ablad überprüft wird. Eine sensorische Prüfung (Sinnenprüfung) kann aufzeigen, ob das Dürrfutter den Ansprüchen unserer Pferde entspricht.

Zusammenfassend kann der Schluss gezogen werden, dass für Freizeitpferde die Versorgung durch qualitiv gutem Heu, aus der letztjährigen Ernte, genügend ist. Dabei ist nicht nur der Gehalt entscheidend, sondern auch die Futterhygiene (Schimmel, Verschmutzung usw.). Dies bedeutet, dass entsprechend der Witterung (Erhaltungsbedarf) und der Leistung ca. 2 kg Heu je 100 kg Lebendgewicht gefüttert werden sollte.
Wird bereits mit dem Training für die kommende Saison begonnen, so ist die Ration der Leistung entsprechend anzupassen.

Tipps zum Aufweichen der Kruste bei Mauke

Kikolily empfiehlt:
24 Std. Angussverband mit Kamillentee und mindestens einmal Nachkippen in den 24 Std.. Funktioniert auch im Offenstall.
Zusätzlicher Effekt ist, dass schon geschwollene Beine abschwellen.
Die Krusten sind dann schön weich und wenn man nicht alles abbekommt, dann einfach nochmal neuen Verband machen.

Bäume in Pferdeweide – gefährlich?

Aktuell tragen viele Bäume, welche auf Weiden oder in Ausläufen von Pferden stehen, zum Glück nur noch wenig Früchte.
Birnen oder Zwetschgen, Eicheln oder Nüsse, die dann massenweise am Boden liegen und für die Pferde verfügbar sind.
Bald danach steht auch schon Weihnachten mit seinen Tannenbäumen vor der Tür.
Was ist gesund für Pferde und wo sollte man als Pferdebesitzer Vorsicht walten lassen? Welche Vorteile bieten Bäume?

Ein Interview mit Karin Wirth, www.pferdefutterberatung.ch: unabhängige Futterberatung nach Conny Röhm


Cavaleiras: Liebe Karin, Bäume im Auslauf von Pferden sind sehr wertvoll zum Beispiel als Schattenspender, haben sie noch andere Vorteile?

Karin: Bäume sind auch sehr gute Raumunterteiler.

Wenn Bäume im Auslauf oder auf der Weide frei zugänglich sind, muss man damit rechnen, dass die Rinde abgefressen wird und der Baum dadurch erheblichen Schaden nimmt. Darum empfehle ich Bäume einzuzäunen, so dass die Pferde nicht an die Stämme kommen. Wenn sie etwas an den Ästen knabbern, die Bäume schon gross sind finde ich das in Ordnung. Natürlich immer vorausgesetzt dass es ungiftige Bäume sind, im Auslauf sowie auf den Weiden.

Thema Nussbaum

Cavaleiras: Was ist nun, wenn ein (oder mehrere) Nussbaum im Auslauf der Pferde steht und im Herbst nun die Blätter und die grün behüllten Nüsse herunterfallen und die Pferde davon fressen? Auch fallen schon mal kleine Aste herunter.

Welche Gefahr geht vom Nussbaum und den Nüssen aus?

Karin: Die grünen Aussenschalen der Nüsse sind giftig, die sollten die Pferde nicht fressen. Wenn sie mal eine Nuss fressen macht das hingegen nichts. Auch etwas runtergefallenes Laub kann toleriert werden.

Der Nussbaum enthält viel Gerbstoffe, diese sind für Pferde in grösseren Mengen nicht gesund. Aus diesem Grund würde ich einen Auslauf mit Nussbäumen regelmässig vom Laub und den Nüssen befreien. Auch Äste würde ich wegräumen denn die Rinde des Nussbaues ist giftig.

Obstbäume

Cavaleiras: Auch Obstbäume kommen öfters im Auslauf /Weide von Pferden vor: nun sind die Zwetschgen, Birnen und Äpfel reif und fallen massenweise herunter, auch die unreifen: welche Gefahr geht von diesen Bäumen, bzw. deren Früchten aus?

Karin: Sie dürfen kein Steinobst fressen! Die Steine von Zwetschgen, Mirabellen und Co können zu Schlundverstopfung und Koliken führen.

Pferde sollten keine grossen Mengen an Obst fressen. Wenn sie gesund und schlank sind, max. 1 KG pro Tag. Ich würde immer schauen, dass sich Pferde nicht selber am Fallobst bedienen können. Denn schnell ist mehr als 1 KG gefressen.

Alkohol und Wespen

Birnen die vom Baum gefallen sind, sind meistens schon sehr reif, dadurch setzt sehr schnell eine Vergärung ein und es wird Alkohol produziert. Dieser Alkohol (Alkohol generell) ist für Pferde nicht gesund und die Leber hat Mühe mit dem Abbauen. Auch besteht die Gefahr von Wespen- und Bienenstichen, da die sich gerne von Fallobst ernähren. Aus diesen Gründen würde ich Obstbäume auf Weiden grossräumig einzäunen.

Bäume am Waldrand

Cavaleiras: Wenn der Auslauf/die Weide am Waldrand steht, gibt es da Eichen und Buchen, davon Eicheln und Bucheckern die nun reif sind und den Boden bedecken, sind diese Samen gefährlich für Pferde? Und wie sieht es mit dem Rest des Baumes aus, Äste, Rinde, Laub?

Karin: Buchecker enthalten Blausäure, dadurch sind sie für Pferde giftig. Das Laub der Buchen und die dünnen Äste dürfen gefressen werden.

Eicheln enthalten einerseits sehr viel Eiweiss das schnell zu einer Eiweissüberversorgung führen kann, die unter anderem zu einer Hufrehe führen kann.

Andererseits enthalten sie Gerbstoffe, die in grossen Mengen für das Pferd giftig sind.

Wenn die Weide am Waldrand liegt, würde ich einen breiten Streifen zum Wald auszäunen so dass die Pferde während dieser Zeit nicht an die runtergefallenen Früchte kommen.

Äste als Rohfaserquelle

Cavaleiras: Als Beschäftigung und auch als Futter für leichtfuttrige Pferd sind Äste gut geeignet: welche Äste von welchen Bäumen sind denn geeignet für Pferde?

Welchen Durchmesser der Äste fressen sie gerne und bei welchem knabbern sie nur die Rinde ab?
Was ist vom verfüttern von Tannenbäumen zu halten?

Karin:

Geeignet sind Äste von allen ungiftigen Bäumen wie z.B. Hasel, Esche, Erle, Weide, Pappel, Birke, Hainbuche, Linde, Obstgehölze.

Äste können mit dem Blattwerk gefüttert werden, je nach Jahreszeit enthalten sie mehr oder weniger Zucker. Man sollte Äste und Blätter als vollwertige Nahrung für Pferde anschauen, auch sie haben einen Brennwert.

Äste dürfen in Mengen von 2-4 Gr. pro KG Körpermasse gefüttert werden. Am besten werden Äste mit einem Durchmesser von ca 4 mm gefüttert. Diese enthalten auch sicher noch kein Kernholz. Kernholz von vielen Bäumen ist für Pferde giftig, deswegen sollte kein aufgespaltenes Holz gefüttert werden.

Tanne nur in kleinen Mengen – keine Weihnachtsbäume

Äste von Weisstannen sollten nicht gefüttert werde, sie enthalten zu viele ätherische Öle.

Einzelne Äste von Rottannen können, in kleinen Mengen, ab und zu gefüttert werden.

Keine Weihnachtsbäume verfüttern die aus grossen Kulturen kommen, die sind oft stark gespritzt damit keine Insekten auf dem Baum rum krabbeln wenn er ins Wohnzimmer gestellt wird.

Tragende Stuten, magenkranke Pferde oder alte Pferde sollten keine Nadelhölzer fressen.

Cavaleiras: wie viel/gerne die Bäume und ihre Produkte gefressen wird, hängt ja noch von mehreren Faktoren ab, wie Rasse bzw. vom restlichen Futterangebot ab, also wie viel Gras hat es noch auf der Weide, oder wird das Pferd auf Diät gehalten. Wie siehst du das?

Abnehmen – Äste

Karin: Äste sind ein sehr gutes Ergänzungsfutter für leicht-futtrige Pferde.

Die Vorliebe für Äste kann nicht nur an der Rasse definiert werden. Es gibt auch innerhalb einer Rasse Unterschiede.

Wenn ein Pferd abnehmen sollte sind Äste ein sehr gutes Futter um Kalorien zu sparen. Das Pferd hat Futter, dass es lange kauen muss und sehr gut sättigt.

Wie oben schon erwähnt nicht mehr als 2-4-Gr pro KG Körpermasse. D.h ein 500 KG schweres Pferd kann 1-2 KG Äste pro Tag fressen. Neben Heu/Gras und Stroh.

Cavaleiras: Liebe Karin, vielen herzlichen Dank für deine wertvollen Informationen.

Cavaleiras: nicht zu vergessen sind natürlich bei den Bäumen die für Equiden giftigen Bergahorn und Eschenahorn, welche die gefährliche atypische Weidemyopathie auslösen können.
Giftig sind die Samen und die Keimlinge.
Weitere Informationen dazu finden Sie unter: Agroscope-Pferde-Ethologie und Haltung.

Grasmilben

Tipps zur natürlichen Behandlung von Milben,
by Natural horse Care:2020

Waschung mit Essig

die Waschung mit Apfel oder Obstessig ( Bioqualität ) sollte aus 2/3 Wasser und 1/3 Essig bestehen. Das hilft der Haut den ph-Wert zu verbessern, somit ein ungünstiges Niveau zu schafften, das die Grasmilben nicht mögen und auch sterben (Grasmilben) . Die wunden Stellen treten erst mehrere Stunden nach dem Befall mit den Grasmilbenlarven auf  und da sind dann die Plagegeister oft schon nicht mehr am Pferd.

Kieselgur

Bei sichtbaren Befall der Grasmilbe hilft am besten Kieselgur, bestäuben (Achtung Feinstaub – Atemschutz empfohlen) die feinen Partikel verkleben die Öffnung im Chitinpanzer der Milben und die ersticken regelrecht.

Da es über 50.000 verschiedene Milbenarten gibt und zwei davon machen es sich besonders gerne auf dem Pferd bequem. Die rote Vogelmilbe oder die Grasmilbe auch Herbstmilbe genannt.

Rote Vogelmilbe

Die rote Vogelmilbe ernährt sich von Blut. Sie saugt sich also an der Pferdehaut fest und dein Pferd bekommt mehrere klitzekleine Wunden von den Bissen der Vogelmilbe. Die Wunden entzünden sich, weil die rote Vogelmilbe ihren Speichel zurücklässt. Das juckt und dein Pferd wird anfangen sich zu kratzen.

Die Haut wird spröder und schuppiger. Manchmal verliert das Pferd sogar Fell an verschiedenen Stellen und die Wunden bekommen richtige Krusten. Tagsüber wirst du sie kaum antreffen, sie ist nachtaktiv. Manchmal wird sie aus all diesen Gründen ganz gerne mit dem Sommerekzem verwechselt. Klar, die Symptome ähneln sich ja. Herausfinden kann man das wenn man eine weiße Plane auslegt oder eine helle Decke nachts, da die Vogelmilbe nachtaktiv ist. Wenn am nächsten Morgen klitzekleine schwarze Punkte zu finden sind ( das ist dann der Kot von der Vogelmilbe), weiß man das das Pferd Milben hat.
Dann muss man unbedingt den Stall, ganze Putzzeug, Sattel und das Zaumzeug antiseptisch reinigen. Den Tierarzt Bescheid geben und am besten den anderen Einstallern auch, damit alle gleichzeitig behandelt werden können.

Herbstgrasmilbe

Die Herbstgrasmilbe die Schöpft aus den Eiern, die die Vorgeneration im Gras hinterlegt hat. Weil die Larve unbedingt überleben will, sucht sie sich so schnell wie möglich einen Wirt. Die spucken in die Bisswunde und dadurch verändert sich das Gewebe um die Wunde herum so, dass die Larve es fressen kann. Ist sie satt, lässt sie sich fallen und wartet auf den nächsten Wirt. die Pferd bekommen dann Pusteln, weil es auf die Larven der Herbstgrasmilbe allergisch reagiert. Die kleinen Tierchen sind so winzig, dass du sie mit deinem bloßen Auge nicht erkennen kannst.

Behandlungstipps von Cavaleiras:

Bei Grasmilben empfehlt sich für die äußerliche Behandlung den cdvet Fell & Hautspray, damit keine neuen Grasmilben das Pferd befallen und auf die offenen Stellen ist die Skin Lotion sehr gut.

Bevor Sie den cdvet Fell & Hautspray, draufsprühen ist eine Waschung mit Apfelessig sehr zu empfehlen, damit die vorhanden Grasmilben absterben.

Innerlich stärkend hilft das Muddy& Skin oder Dr.Weyrauch Goldwert, mit gezielten Wirkkombinationen aus Zink und weiteren Stoffen.

abgegraste Weiden-harmlos?

Diese Weide sollte bald geschont werden.

Eine Frage von Cavaleiras an die Pferdeernährungsexpertin Silke Zeitz: 2020

Abgegraste Weiden – an der Wurzel sitzt das übel

Cavaleiras: Liebe Silke, was empfiehlst du den Pferdebesitzern wenn das Gras auf der Weide zuwenig nach wächst, wegen Trockenheit oder die Weidefläche klein ist, und das zu abgegrasten Weiden führt? damit Pferd und Weide gesund bleiben.

Silke: Das ist nicht ganz leicht zu beantworten, da die Weidesysteme sehr unterschiedlich sind.
Generell wichtig ist aber, die Weide nicht ganz kurz abgrasen zu lassen. Im unteren Teil des Grases, der ganz nah über der Wurzel sitzt, ist der sogenannte Wachstumsknoten. Der ist voller Nährstoffe und auch Zucker. Wenn man also denkt „ach, ich kann die Pferde ganz locker auf die Weide lassen, die ist ja eh leer“, ist es eher wie die Fütterung mit einem sehr potenten Kraftfutter, wenn die Pferde die Wachstumsknoten fressen.

Hufrehe

Empfindliche Pferde können hier Krankheiten wie z.B. Hufrehe entwickeln. Außerdem schwächt der dauernde Verbiss des Wachstumsknotens die Pflanze und die Gräser auf der Weide können nicht mehr nachwachsen. An ihre Stelle treten dann oft unerwünschte oder nicht schmackhafte Kräuter wie der Breitblättrige Wegerich oder Weißklee. Denen wird man oft nur mit einer teuren Neuansaat Herr.

Sandkoliken

Außerdem nehmen die Pferde auf trockenen, abgegrasen Weiden oft viel Staub und Sand auf. Das kann zu den bekannten „Sandkoliken“ fürhen.

Weidemanagement

Am Besten teilt man seine Weiden also in mehrere Teile und beweidet einen Teil ungefähr eine Woche, je nach Größe der Weide und Pferdeanzahl. Dann wechseln die Pferde auf den nächsten Teil. Die Weide sollte dann drei Wochen ruhen können, bis die Pferde das nächste Mal darauf kommen. In starken Trockenzeiten evtl. auch nur Stündlich. Natürlich sollte man seine Weiden noch mit weiteren Maßnahmen pflegen aber das ist ein ganz eigenes Thema.

Cavaleiras: vielen Dank liebe Silke

Wie erkenne ich gute Qualität von Hafer?

Wir beziehen unseren Premium Gold- und Schwarz- Hafer aus dem Schwarzwald, aus folgenden Gründen:

  • hohe Qualität: schöne, grosse glänzende Körner
  • umweltfreundlicher Anbau
  • kurze Transportwege

 

Ein Interview von Cavaleiras mit der Anbauerin vom Premium Hafer Silke Zeitz vom Berghof im Südschwarzwald: 09.2020

Cavaleiras: Silke, eurer Hof liegt auf dem Hügel, mit herrlicher Weitsicht und Ruhe, was gefällt dem Hafer so gut in eurer Region?

Silke: Hi Sarah, wie Du schon bei Deinem Besuch bei uns gesehen hast, ist es die klare, saubere Luft, der gesunde Boden und vor allem die Liebe zu unserem Getreide, das den Hafer so gut wachsen lassen.

Anbau

Cavaleiras: Was ist die Herausforderung beim Haferanbau?

Silke: Die Herausforderung liegt in der Gesunderhaltung des Bodens und damit des Getreides durch eine weite, wohlüberlegte Fruchtfolge und eine gezielte Ernährung der Pflanze. Stimmen diese Parameter, muss wenig Pflanzenschutz eingesetzt werden.
Eine Besonderheit auf unserem Hof ist beispielsweise die pfluglose Bodenbearbeitung. Der Pflug dreht den Boden ja einmal komplett um, auch um oben liegende Unkrautsamen in die Tiefe zu vergraben, wo sie nicht keimen können. Allerdings passiert das auch mit dem Bodenleben. Das Bodenleben sind Milliarden kleinster Lebewesen pro Quadratzentimeter, die sich vor allem in den oberen Zentimetern des Bodens aufhalten und sehr wichtig für einen gesunden Boden sind. Sie bauen Pflanzenreste ab, stellen Nährstoffe und Humus zur Verfügung und halten den Boden krümmelig. Wir grubbern den Boden nur und vergraben das Bodenleben nicht, sondern durchmischen die obere Schicht. Dann bleiben die Tierchen weitestgehend intakt, leider auch so manches unerwünschte Kraut. Trotzdem ist der Boden am Schluss vitaler und bringt gesunde und leistungsfähige Pflanzen hervor.

Pflanzenschutzmittel

Goldhafer

Cavaleiras: Muss euer Hafer gespritzt werden?

Silke: wer einen eigenen Garten hat, kennt das Problem mit den Unkräutern. Denen kann man im eigenen Garten durch regelmäßiges Hacken Herr werden. Auf dem Acker geht das natürlich nicht, wir bauen jedes Jahr auf ungefähr 25 Hektar (250.000m²) Hafer an. Deshalb nutzen wir ein Herbizid wenn die Pflanze noch ganz klein ist um den Unkrautdruck zu minimieren. Denn nur wenn sie Platz und Licht zum Wachsen hat, kann sich eine gesunde, kräftige Pflanze entwickeln. Danach brauch der Hafer keine Behandlung mehr.

Qualität des Hafers

Cavaleiras: eine ganz praktische Frage: woran erkenne ich, ob ein Hafer eine gute Qualität aufweist?

Silke: Du kannst alle Deine Sinne einsetzten und auf Dein Bauchgefühl vertrauen. Ist der Hafer goldgelb, duftet frisch und schmeckt leicht süßlich beim Draufbeißen? Dann ist er genau richtig für unsere Pferde. Bauchige, große Körner sprechen auch für eine gute Qualität. Diese Körner verfügen über einen großen „Mehlkörper“ und haben damit reichhaltigere Inhaltsstoffe als kleinere, schlanke Körner.

Schwarzhafer

Der Schwarzhafer ist natürlich dunkel gefärbt. Das ist dann kein Zeichen für schlechte Qualität. Hier erkennt man vor allem am Geruch und den schönen, glänzenden Körnern die gute Qualität.
Ist der Hafer grau, riecht er muffig und schmeckt bitter? Dann bitte keinesfalls verfüttern, hier haben sich Schimmelpilze an die empfindliche Spelz, das ist die Schale, geheftet.  Außerdem sollte natürlich vor allem Hafer im Hafer sein und keine anderen Körner, Unkrautsamen oder kleine Steine.

Schwarzhafer versus Goldhafer

Cavaleiras: Apropos Schwarzhafer: ist das einfach eine Variante des goldenen Hafers oder hat er spezielle Eigenschaften?

Silke: Um den Schwarzhafer ranken sich einige Mythen. Fakt ist, dass er dem Goldhafer in den Inhaltsstoffen sehr ähnlich ist. Er ist ursprünglicher, hat etwas kleinere Körner und bringt weniger Ertrag bei der Ernte als Goldhafer. Außerdem weist er ein etwas höheren Gehalt an Mineralstoffen auf. Wissenschaftlich gesehen gibt es also wenig Unterschiede.
Pferdehalter berichten hingegen von besserem Geschmack bis hin zu heilsamen Eigenschaften bei beispielsweise Kotwasser. Am besten, jeder testet das selbst und macht sich ein eigenes Bild.

Hafer Light

Cavaleiras: Was ist «Hafer light», dass ihr im Sortiment führt?

Silke: Da wir vor allem Saatgut produzieren, läuft unser Premium Hafer mehrmals durch die Sogenannte Reinigung. Hier werden in mehreren Schritten die unerwünschten Dinge aus dem Hafer gesiebt, gepustet und gerüttelt. Dabei wandern nur die besten und größten Körner in unseren Premium Hafer. Die etwas kleineren Körner werden separat ausgesiebt und ergeben den “Hafer Light“. Durch die kleineren Körner, die ja immer von der strohigen Spelz ummantelt sind, haben wir einen höheren Rohfasergehalt und eine geringere Nährstoffdichte im Hafer Light. Wer also gerne Hafer füttert aber nicht so viele Nährstoffe im Pferd braucht, kann darauf zurückgreifen.

Hier finden Sie den Premium Hafer zum Bestellen.

->Haben Sie Interesse an «Hafer light»? Gerne organisieren wir den «Hafer light» auf Bestellung

Cavaleiras: Liebe Silke ,vielen Dank für die Ausführungen über den Hafer, ich freue mich schon auf den nächsten Besuch, wenn ich wieder den feinen Hafer abholen darf.

Heu dämpfen oder wässern?

Eine Studie vom Agroscope untersucht die Auswirkung auf Heu, welches gewässert oder gedämpft wird.

Fazit der Studie:
Durch das Dämpfen kann der Keimgehalt reduziert werden.
Durch das Wässern nimmt mit zunehmender Wässerungsdauer
einerseits der Keimgehalt zu und andererseits der Zuckergehalt
ab (wegen der Aktivität der Hefen). Lange gewässertes Heu ist nicht mehr zur Verfütterung
geeignet.

35488-36043-de-pub (1) Heu dämpfen oder wässern

Empfehlung Cavaleiras: Nach 1 Stunde wässern sinkt der Zuckergehalt um ca. die Hälfte, die Keime haben sich noch nicht grossartig vermehrt, vorausgesetzt es herrschen Temperaturen um die 20 Grad.

Länger gewässertes Heu, vorallem auch im Sommer/an der Sonne, soll nicht mehr verfüttert werden wegen der hohen Verkeimung und daraus resultierenden Gärung.

Fellwechsel beim Pferd

Wussten Sie das der Sommerfellwechsel (Haare bilden) im Sommer/Herbst anstrengender ist für das Pferd als der Winterfellwechsel im Frühjahr (Haare abwerfen)?

Mit der Sommersonnenwende beginnt das Pferd das alte Sommerfell abzuwerfen und das neue Sommerfell tritt an seine Stelle. Gebildet wird es aber vorher, nämlich bereits im Juni.

Dieses neue Sommerfell muss zweimal halten: diesen Sommer und den Sommer im nächsten Jahr. Im Herbst wird dann das Winterfell dazu gebildet und die Haut verdickt, was ein nochmals erhöhter Bedarf an Aminosäuren darstellt. Aminosäuren sind enthalten in Getreide oder  zBsp. Esparsetten. Wenn man bedenkt, wie viele Haare fürs Winterfell hergestellt werden müssen, zBsp. bei einem Tinker bis zu 10 kg Winterfell, ist da schon einiges an Aminosäuren nötig: 8-10% Mehrbedarf im Herbst. Wird darauf Rücksicht genommen, fallen die Pferde auch weniger zusammen.

Falls Sie also Ihr Pferd unterstützen möchten , damit es ein gesundes Sommerfell und jetzt noch das Winterfell bilden kann, fangen Sie jetzt an: zum Beispiel mit Goldwert Nr.4 (Spurenelemente) und Esparsette (natürliche Aminosäuren). 12.August 2019

Cavaleiras Pferde Reformhaus