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Interview mit Lennart Hartwig, Geschäftsführer von Medizintechnik Hartwig GmbH, zum Thema Inhalation beim Pferd
Lennart Hartwig:
Ja, absolut. Wir haben deutlich mehr Rückmeldungen von Kunden erhalten, deren Pferde mit Reizhusten, Schleim oder sogar chronischen Problemen wie COB zu kämpfen hatten. Die Gründe dafür sind vielfältig, aber ein deutlich erhöhter Staub- und Schimmelgehalt im Raufutter spielt sicher eine zentrale Rolle. Auch die mild feuchte Witterung der letzten Monate hat das Problem verstärkt.
Wo sehen Sie die Ursachen?
Die Hauptursache ist fast immer das Stallklima, also Staub, schlechte Belüftung und vor allem die Qualität des Heus. Selbst gut riechendes Heu kann mikrobiell belastet sein. Dazu kommt die zunehmende Empfindlichkeit vieler Pferde, was sicher auch mit Management und Zuchtlinien zu tun hat.
Was hilft Inhalieren?
Inhalieren wirkt direkt dort, wo das Problem sitzt, in den Atemwegen. Es hilft, festsitzenden Schleim zu lösen, die Schleimhäute zu beruhigen und Reizstoffe aus der Umgebung auszuleiten. Besonders sinnvoll ist es bei ersten Symptomen, um eine Chronifizierung zu vermeiden.
Braucht es weitere Maßnahmen wie Fütterung oder Haltung oder genügt Inhalieren?
Inhalieren ist effektiv, aber kein Ersatz für gutes Management. Staubarmes Futter, regelmäßige Bewegung und eine gute Stallhygiene sind ebenso wichtig. Bei schweren Fällen muss alles zusammen gedacht werden, Haltung, Therapie und Inhalation.
Wie oft sollte man inhalieren?
Bei akuten Beschwerden empfehlen wir ein bis zwei Mal täglich. Bei chronischen Fällen oder zur Prophylaxe reichen oft zwei bis drei Anwendungen pro Woche. Wichtig ist die Regelmäßigkeit, besser kürzer und dafür häufig als einmal im Monat eine intensive Kur.
Welche Vorteile bietet der Hartwig Inhalator?
Unsere Geräte arbeiten mit Ultraschalltechnologie und erzeugen sehr feine, lungengängige Tröpfchen im Bereich von 0,5 bis 5 Mikrometer. Damit sind diese voll Lungengängig und kommen dort an wo sie
gebraucht werden. Durch das Zwei-Kammer-System können alle Flüssigkeiten vernebelt werden, ohne dass das Gerät beschädigt wird oder z.B. das Inhalat erhitzt wird, was besonders bei empfindlichen Medikamenten entscheidend ist. Die Geräte sind robust, wartungsarm und einfach in der Handhabung, auch für Laien. Das offene Maskensystem sorgt für eine hohe Akzeptanz und damit für eine sehr wirkungsvolle Inhalation.
Ab wann müssen Verschleißteile ersetzt werden?
Die Inhalationskapseln halten je nach Pflege und Einsatzdauer unterschiedlich lang. Bei täglicher Nutzung sollte diese etwa alle paar Monate ausgetauscht werden. Wir bieten günstige Ersatzteile an, die leicht selbst gewechselt werden können. Die Ultraschalleinheiten sind sehr langlebig und müssen meist erst nach 12-24 Monaten gewechselt werden
Wann sind Medikamente sinnvoll?
Wenn eine reine NaCl oder Soleinhalation keine Besserung bringt oder der Tierarzt eine gezielte Therapie empfiehlt, zum Beispiel mit Cortison oder bronchienerweiternden Mitteln. Inhalation mit Medikamenten wirkt lokal und ist oft verträglicher als systemische Gaben.
Können mit dem Hartwig Inhalator alle Medikamente vernebelt werden?
Fast alle gängigen Medikamente zur Inhalation lassen sich problemlos vernebeln. Ausnahmen sind stark ölige Präparate. Im Zweifel sollte man immer den Tierarzt oder uns fragen.
Tipps und Tricks zur Gewöhnung an den Inhalator?
Langsam anfangen. Gerät neben das Pferd stellen, laufen lassen, Leckerlis geben, keine Hektik. Erst die Maske aufsetzen, wenn das Pferd das Brummen und den Dampf kennt. Viele Pferde brauchen zwei bis drei Tage, andere steigen sofort ein. Ruhe und Konsequenz helfen am meisten.
Durch die offene Maske geht ein Teil des Nebels oben weg. Ist das ein Problem?
Nein. Das ist technisch so gewollt. Unsere Geräte sind alle mit einem Lüfter ausgestattet, welche das Inhalat in die Maske blasen. Somit muss das Tier, welches sowieso schon oftmals schwer atmen kann, nicht gegen Widerstände atmen. Entscheidend ist, dass genügend Wirkstoff über die Nase aufgenommen wird und das ist bei unseren Masken der Fall. Wenn man möchte, kann man unsere Geräte mit einer speziellen Manschette ausstatten. Somit geht wenig an Nebel verloren. Dies empfehlen wir aber nur bei der Medikamentengabe.
Mein Pferd beginnt während der Inhalation im Nüsternbereich zu jucken und will das Gerät abstreifen. Was kann ich tun?
Das kann eine Reaktion auf die Tröpfchen oder auf die ungewohnte Feuchtigkeit sein. Am besten mit kürzeren Einheiten beginnen, zum Beispiel nur fünf Minuten, und dann steigern. Auch die Maske prüfen, sitzt sie gut, ist sie weich gepolstert. Bei empfindlichen Pferden lohnt sich manchmal ein größerer Abstand zu den Nüstern.
Inhalation im Vergleich zur systemischen Therapie. Was ist besser?
Beides hat seine Berechtigung. Inhalation wirkt lokal und hat weniger Nebenwirkungen, systemische Therapie wie Tabletten oder Spritzen wirkt breiter. Für chronische Atemwegserkrankungen ist Inhalation oft die bessere Dauerlösung, weil sie gezielt und schonend hilft.
Vielen Dank für das Interview, Herr Hartwig. Juni 2025 /SB
Quelle: Hartig Medizinaltechnig
Vernebler sind für Pferdebesitzer ein wertvolles Instrument, um die Atemwegsgesundheit ihrer Tiere zu fördern. Sie ermöglichen die gezielte Inhalation von Medikamenten oder Sole, um Beschwerden effektiv zu lindern. Bei der Auswahl des passenden Geräts stehen verschiedene Technologien zur Verfügung. Wir vergleichen die bewährten Ultraschall- und die modernen Mesh-Vernebler und beleuchten, warum gerade der Ultraschallvernebler für viele Pferdehalter eine ausgezeichnete Wahl darstellt.
Die Inhalationstherapie mit einem Vernebler ermöglicht es, Wirkstoffe oder natürliche Lösungen wie Sole direkt dorthin zu bringen, wo sie benötigt werden: in die Atemwege und die Lunge des Pferdes. Dies ist besonders hilfreich bei Erkrankungen wie Husten, chronischer Bronchitis oder allergischen Reaktionen, da die Wirkstoffe lokal und schnell wirken können, ohne den gesamten Organismus zu belasten.
Die Größe der erzeugten Nebeltröpfchen ist entscheidend für die Eindringtiefe in die Atemwege.
Moderne Ultraschallvernebler sind in der Lage, einen hohen Anteil an Tröpfchen im optimalen mittleren bis feinen Bereich zu produzieren, was eine effektive Behandlung der gesamten Lunge des Pferdes ermöglicht.
Ultraschallvernebler (Hartwig oder Air One Hippomed)nutzen hochfrequente Schallwellen, um Flüssigkeiten wie Sole oder Medikamente in einen feinen, lungengängigen Nebel zu verwandeln.
Mesh-Vernebler verwenden eine vibrierende Membran, um den Nebel zu erzeugen. (FlexiNeb)
Für Pferdebesitzer, die eine schnelle, effektive und komfortable Verneblung von Sole zur Unterstützung der Atemwegsgesundheit ihres Tieres suchen, ist der Ultraschallvernebler oft die überlegene Wahl. Er überzeugt durch seine hohe Vernebelungsrate, die eine zügige Behandlung ermöglicht, und produziert gleichzeitig einen optimalen Anteil an lungengängigen Partikeln, die tief in die Atemwege eindringen können. Die robuste Bauweise und der in der Regel unkomplizierte Betrieb machen ihn zu einem zuverlässigen Partner im Stallalltag.
Während Mesh-Vernebler ihre Vorteile in Bezug auf die sehr feine Partikelgröße und Kompaktheit haben, kann die längere Inhalationszeit, der höhere Wartungsaufwand und die höheren Folgekosten im Pferdebereich weniger praktikabel sein.
Welche Größe passt zur mir?
Den equosonic free gibt es aktuell in zwei Größen. Für kleinere Tiere mit kurzen Nasen, empfehlen wir die Ponymaske z.B. Ponys, Haflinger, Islandpferde Für Pferde ab der Größe Vollblut oder Warmblut, empfehlen wir die Maske in der Standardgröße. Bei sehr breiten Nasen empfehlen wir unser großes Polster zusätzlich zu erwerben.
Die Technik
Ultraschallvernebler dienen zur Behandlung aller Erkrankungen der Atemwege, unterschiedlichster Genese. Die Nebelerzeugung erfolgt mittels mechanischer Schwingungen von 1,7 MHz (medizinische Ultraschallvernebler), die in destilliertem Wasser (Kontaktwasser) erzeugt werden. Diese Schwingungen werden durch piezokeramische Bauteile erzeugt, die elektrische Schwingungen in mechanische Schwingungen umwandeln. Zur physikalischen Trennung zwischen dem medizinischen Vernebler und der Verneblungseinheit wird ein aquapak® System in die Kontaktflüssigkeit eingesetzt. Die mechanischen Schwingungen durchdringen deren Boden und breiten sich in der Inhalationsflüssigkeit aus. Sie führen an der Oberfläche der NaCl/Medikamentenlösung zur Ausbildung von Kapillarwellen, die sich mit steigender Anregungsfrequenz exponential aufrichten.
Unsere Ultraschallvernebler der Baureihe equosonic erreichen Tropfengrößen von 0,5 bis 5 µm, bei einer Leistung von bis zu 6,5 ml/min. Sie erreichen sowohl die oberen als auch unteren Atemwege. Dies unterscheidet Ultraschallvernebler von den technisch einfacheren Kompressorverneblern, da der funktionale Hauptanteil der Atemwege mit seiner sehr großen Oberfläche (Bronchialsystem, Alveolarsystem der Lunge) voll erreicht wird.
Über 95% der Oberfläche des Respirationssystems befinden sich unterhalb des Kehlkopfes. Das Bronchialsystem besitzt in seinen feinsten Verästelungen Bronchien mit dem Durchmesser eines menschlichen Haares und eine gezielte Applikation von vernebelten Substanzen muss eine Schwelle kleiner 5/1000tel mm (5 Micron) passieren um die Strukturen der Alveolen (Lungenbläschen) zu erreichen.
Hieraus ergibt sich, dass der Hauptanteil der vernebelten Teilchen unter 5 Micron Größe liegen muss.
Unsere Ultraschallvernebler der Baureihe equosonic (Privat, Klinik, free) arbeiten mit einer Schwingfrequenz der keramischen Membran von 1,7 MHz.
Diese erzeugt langlebige Teilchen in einem Größenspektrum von 0,5 – 5 µm (Micron).
Bedingt durch die hohen Lüftungsgeschwindigkeiten in den feinen Bronchiolen, muss eine effektive Inhalation ruhig, also mit niedriger Atemfrequenz ablaufen. Das Tier sollte nicht vorher bewegt werden, auch ist eine sofortige Bewegung des Tieres nach der Behandlung nicht zielführend.
Unsere Maske für die Inhalation ist eine PE Form aus einem hochwertigen und lebensmittelechtem Kunststoff, ohne Zusatzventile. Wir verwenden aus Überzeugung keine geschlossenen Maske, bei der das Tier den Nebel ansaugen muss. Unser Nebel wird durch ein Ventilationssystem in die Maske verbracht.
Haben Sie schon mal einen Lungenfunktionstest gemacht? Wenn ja, wissen Sie vielleicht, wie unangenehm es ist, wenn man gegen einen Wiederstand atmen muss. Stellen Sie sich das mal für 10-20 Minuten vor! Unsere Überzeugung lautet: Wenn das Pferd stressfrei atmet, atmet es richtig. Durch eine stressfreie und ruhige Atmung, ist die Geschwindigkeit der Luft geringer und die Aerosole können besser die Schleimhäute erreichen. Die feinsten Bronchiolen der unteren Atemwege stellen hierbei die größte zu benebelnde Fläche dar. Unsere Inhalatoren bringen das Inhalat in die Maske. Das Pferd kann in Ruhe den Nebel abatmen und die Behandlung ist erfolgreicher.
Während der Bewegung Inhalieren?
Das empfehlen wir nicht! Wenn wir uns bewegen wird unsere Atmung schneller und flacher. Das hat unter Umständen zur Folge, dass das Inhalt nicht suffizient in den feinsten Bronchiolen niederschlägt. Wir empfehlen eine Inhalation im Stand. Eine Bewegung nach der Inhalation mit zeitlichem Aufschub (15 Min) ist kein Problem und kann förderlich sein. Grundsätzlich müssen Pferde bewegt werden, jedoch nicht in direkter Kombination mit der Inhalation.
Quelle: Hartig Medizinaltechnik
Dosierung Hartwig Inhalator mit Bitop Equi Complete 500 ml oder Ampullen Easy breath:
Isotones Mischungsverhältnis
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Hypertones Mischungsverhältnis
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1 Ampulle + 25-45 ml NaCl
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2 Ampullen + 20-40 ml NaCl
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Die hypertone Fertiglösung Bitop Equi Complete Plus oder die Ampullen complete plus nutzt du zur aktiven Unterstützung der Schleimlösung bei akuter Verschleimung und zähem Schleim.
Du kannst die Fertig Lösung unverdünnt nutzen und zwischen 10 bis 30ml (je nach Füllmenge deines Inhalators) direkt in den Vernebler geben und vernebeln. Die Anwendung sollte kurweise erfolgen, über einen Zeitraum von 2-3 Wochen.
Danach kannst du zur langfristigen Pflege und Unterstützung Deines Pferdes auf ein isotones Mischverhältnis, z.B. unsere bitopEQUI® LUNG Complete, umsteigen.
Erstellt 20.06.25/SB
Bald bei Cavaleiras verfügbar: Sapodoris Produkte-pferdegerechte Zusatzfutter - Pektogast-Schlonzi fix uvm.